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Läuft EURUSD auf 1,40 und darüber?

Wo geht der Dollar hin? Wie wird sich der Wert des Euros entwickeln?

Das sind Fragen, die uns ständig beschäftigen. Die Differenz der Inflationsentwicklungen der beiden Währungsräume sollte langfristig, sprich über 5-10 Jahre, der Wechselkursentwicklung entsprechen. Denn die Kaufkraft verschiebt sich, was Verschiebungen von Import- und Exportströmen auslöst.

In der kurz- und mittelfristigen Praxis spielt diese so genannte Kaufkraftparität keine Rolle. Daraus können sich aber, bei extremen Fehlstellungen des Wechselkurses, interessante langfristige Tradingchancen ergeben.

Kurz zwei Beispiele.

1. EURCHF aktuell

Der EUR-CHF-Wechselkurs ist seit ein paar Jahren fundamental viel zu tief. Aktuell notiert er bei ca. 1,07 CHF pro EUR. Laut Kaufkraftparität, die sich aus Datenquellen der OECD ergibt, müsste der Euro in Schweizer Franken gerechnet bei über 1,62 liegen. Der Euro ist also ca. 60% unterbewertet bzw. der Franken ist ca. 60% überbewertet.

Die Situation hält schon seit Jahren an. Das weiß auch die Schweizerische Nationalbank (SNB), weshalb sie regelmäßig massiv interveniert - zunächst, bis 2015, mit einer festen Kursuntergrenze bei 1,20 CHF pro EUR, und seitdem ohne festen Grenzwert. Sich auf die Seite der SNB zu stellen und gegen die Fehlbewertung zu wetten, hat sich bislang als nicht lukrativ erwiesen.

2. EURUSD 2008 und heute

In den Monaten vor der Lehman Brothers Pleite im September 2008 war der EUR-USD-Kurs auf fast 1,60 hochgelaufen. Die Kaufkraftparität lag bei ca. 1,30 damals. Wer im Sommer 2008 auf eine Wiedererstarkung des Dollars gewettet hat, konnte in wenigen Monaten sehr gutes Geld verdienen.

Aktuell liegt die Kaufkraftparität der europäischen Einheitswährung und des US-Dollars bei ca. 1,42 USD pro EUR. In den letzten Jahren lag der Kurs im Tief bei ca. 1,05. Das entsprach einer 35%-igen Unterbewertung des Euros. Auf heutigem Kursniveau beträgt der Bewertungsabschlag noch immer über 20%.

Spätestens seit dem EURUSD-Kursfeuerwerk im Juli diesen Jahres kann man argumentieren, dass der Euro sich im Aufwärts- und der Dollar sich im Abwärtstrend befindet. Könnte das entfachte Momentum der Auslöser dafür sein, dass sich die noch bestehende Fehlbewertung des Euro-Dollar-Kurses in den nächsten Monaten auflöst?

Verwandelt sich der EURUSD-Kursausbruch nach oben vom Juli 2020 in einen Aufwärtstrend, der es bis zur Kaufkraftparität bei ca. 1,42 schafft?

Bitte teilen Sie Ihre Meinung dazu unten in den Kommentaren.

Beste Trading-Erfolge wünscht
Cristof Ensslin von mindful FX, Ihr EA-Programmierer

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